Mittwoch, 12. Dezember 2012

Flexibilität und Kraft


Pavel's neues Motto "Strong First" entspringt der Erkenntnis, dass jede physische Qualität sich auf Körperkraft zurückführen lässt.
“Strength is the foundation for development of the rest of physical qualities,” categorically stated Professor Leonid Matveev. It takes priority over all others: endurance, flexibility, etc. 
Kraft ist also die übergeordnete Qualität - sozusagen der Schlüssel - zu allen anderen physischen Attributen oder Fertigkeiten.
Nehmen wir das oben angesprochene Thema Fexibilität als Diskussionsgrundlage. Manch begeisterter Yogi wird die Nase darüber rümpfen und fragen, wo denn bitte der Zusammenhang zwischen Flexibilität und Kraft sei.
Hierzu ein kleiner Erfahrungsbericht aus meiner Kampfsport Karriere:
Als Schüler des koreanischen Tae Kwon Do war Flexibilität für mich von Anfang an ein wichtiges Trainingsziel. Zu Beginn konnte es mir nicht schnell genug gehen und ich sah mich schon mit dem Fuß Bretter senkrecht über meinem Kopf zertreten - leider ist die Realität bis heute meiner Vision nicht gerecht geworden. Im ersten Jahr meiner Karriere hatte ich natürlich gute Fortschritte gemacht und meine vorher "verkürzten"* Muskeln wieder auf eine halbwegs sinnvolle Länge gebracht. Dann allerdings ist jeder Fortschritt eingeschlafen und ich kickte einige Jahre etwa auf Kopfhöhe dahin. Beim Dehnen im Training sah ich gegen unsere weiblichen Kämpferinnen regelmäßig schlecht aus. Irgendwann packte mich der Ehrgeiz und ich wollte endlich weiter kommen. Schmerzen sind bekanntlich Ansichtssache und so begann ich mit zusammen gebissenen Zähnen meine Dehnübungen zu intensivieren. Das klappte das ganz gut und ich gewann ein paar Zentimeter auf dem Weg zum Spagat dazu - ich wurde, zumindest unter den männlichen Teilnehmern, einer der gelenkigsten Schüler.


Die unerwünschte die "Nebenwirkungen" war dass meine Hüfte derart unstabil wurden, dass ich nach längerem Sitzen jedes mal wie ein 70-Jähriger aufstehen und meine Oberschenkelknochen zurück in die Hüftpfannen buxieren musste. Nach etwa 10 mehrwöchigen Zyklen von aufdehnen und anschliessender Regeneration, sah sogar ich ein, dass es so wohl keinen Sinn machte. Fragen an meinen Meister und fortgeschrittenere Trainingskammeraden ergaben, dass ich mich am Besten mit der Flexibilität zufrieden geben sollte, die ich nebenwirkungsfrei vertrug.
Einige Jahre blieb dieser Status Quo erhalten und ich kam trotz leichter Hüftarthrose gut zurecht. Dann lernte ich Robert Rimoczi und seine Kettlebells kennen und begann intensiver damit zu trainieren - kein besonderes Dehnprogramm nur Swings, Squats, Snatches und so weiter. Und siehe da, nach ein paar Monaten begann ich ohne an meinem Training etwas zu verändern, flexibler zu werden - plötzlich sitze ich fast im Spagat!

Für die letzen paar Zentimeter hole ich mir Rat von Jon Engum, den ich für kommenden Mai eingeladen habe hier in Deutschland seinen Flexible Steel Workshop zu halten. Ich bin gespannt ob ich in den zwei Tagen meinen ersten Spagat hinlegen kann - ich wäre nicht der erste.


Kraft und Flexibilität - Jon Engum Master RKC und 7.Dan Tae Kwon Do
Jon hat seinen ersten Spagat erst nach seinem 40ten Geburtstag geschafft. Die Methoden die ihm diesen späten Erfolg möglich gemacht haben, hat er zu einem System zusammen gefasst das jedem, der mehr Beweglichkeit möchte helfen kann. Egal ob chronisch steiff oder ob nur mehr der letzte schliff fehlt - Jon kennt den Weg zu Deinem Ziel. Er gibt keine "Versuch mal diese Übung für ein Paar Monate"- Tipps - seine Methoden zeigen meistens sofort ihre Wirksamkeit.
Flexibilität und Kraft hängen zusammen wobei Kraft hier die fundamentale Qualität ist, auf der Flexibilität aufbaut.
Nochmal zurück zu unseren eschoffierten Yogi's vom Anfang - warum gelingt es ihnen ohne Krafttraining beschwerdefrei so beweglich zu werden? - Vermutlich weil Yoga im wesentlichen aus statisch haltenden Übungen und langsamen Bewegungen besteht - dadurch werden die Gelenke in den extremen Positionen nicht übermäßig belastet. Ein Kampfsportler, der, bei einem Kick, im Bruchteil einer Sekunde von völlig entspannt zu vollständig gestreckt wechselt und in der Endposition auch noch Kraft übertragen möchte muss anders trainieren.

Die richtige Kombination von Flexibilität und Kraft ist ebenso von großer Bedeutung wenn es um das erlernen von Techniken geht. Dazu möchte ich von einer Beobachtung berichten die ich kürzlich gemacht habe:
Gestern hatte ich die Gelegenheit als Gast an einer Gürtelprüfung teilzunehmen. Meistens betreue ich meine Schüler, so dass ich nicht die Muse habe, neutral zu beobachten.Mir ist aufgefallen, dass den Prüflingen, die die Technik, die sie vorführen sollten, langsam zeigen konnten, in der Regel keine Probleme beim Bruchtest hatten. Wer also sein Bein aus eigener Kraft in die richtige Position bringen konnte, konnte es dann auch aus der Bewegung heraus  - Kraft und Flexibilität. Die, die nur mit Hilfe des Trainers dazu in der Lage waren, mussten bei schneller Ausführung der Technik ihren Mangel an Kraft und/oder Beweglichkeit kompensieren und waren selten erfolgreich.


* Muskeln verkürzen nicht - das Zentrale Nerven System verhindert nur dass Muskeln (bzw. Gelenke) in extreme Positionen gebracht werden. Und was Dein ZNS als extrem betrachtet, hängt schlicht und ergreifend davon ab, was es gewöhnt ist.

Montag, 3. Dezember 2012

Ist der Weg das Ziel? - oder wo geht's eigentlich lang

In meinem Beruf als Taekwondo-Lehrer und Kettlebell-Trainer, treffe ich viele verschiedene Menschen, denen allen eines gemeinsam ist:
Alle, die zu mir kommen, haben sich (aus verschiedensten Gründen) entschlossen zu trainieren und etwas für ihre Gesundheit zu tun.
Mache sind damit erfolgreich, andere weniger - die Gründe dafür möchte ich in diesem Artikel behandeln.

Lieber Leser, bitte verstehe diesen Artikel nicht als Wertung Deiner Selbst oder Deiner Leistungen - ich freue mich über jeden der sich dazu entschliesst sich sportlich zu betätigen. Besonders diejenigen, für die dieser Schritt eine grosse Hürde darstellt, nötigen mir immer wieder Respekt ab.
Ein 25 jähriger Ausnahme-Athlet bringt sicherlich beeindruckende Leistungen und es ist inspirierend Ihn dabei zu beobachten.
Dagegen sind die Leistungen eines in die Jahre gekommen Büroarbeiters auf den ersten Blick weniger beeindrucken- aber eben nur auf den ersten Blick: Es gehört viel mehr Entschlossenheit dazu, sich buchstäblich an den eigenen Haaren aus dem Graben zu ziehen, als einfach einen Weg weiterzugehen den man schon seit seiner Jugend beschreitet und der einem Erfolg uns Anerkennung bringt.

Meine Intention mit diesem Artikels ist es die Einstellungen aufzuzeigen die die besten Erfolgsaussichten bieten - denn jeder hat einen Grund wenn er ein Trainingsprogramm aufnimmt. Manchem ist dieser bewusst anderen weniger.

Eine Möglichkeit wie Du Deinem Grund auf auf den Grund ;-) gehen kannst habe ich in hier Artikel beschrieben.

Lasst uns zunächst einmal verschiedene Motivations-Typen betrachten:





  • Typ 1 - Der Kopfentscheider: Intelligente Zeitgenossen, häufig mittleren Alters, die aufgrund ihrer Lebensumstände ihre  sportlichen Aktivitäten in den letzen Jahren vernachlässigt haben und nun anhand verschiedener Hinweise ihres Körpers (Atemnot beim Treppen steigen, Verspannungen oder schwergängige Hosenknöpfe) bemerkt haben, dass es eine gute Idee wäre, etwas aktiver zu werden.
  • Typ 2 - Der Patient: Diesen Typ trifft man in den verschiedensten Altersstufen. Die Gemeinsamkeit ist ein  ehr oder weniger ernstes medizinisches Problem, bei dem sich mehr Bewegung positiv auswirken  könnte. Onkel Doktor hat sie auf diesen Umstand hingewiesen und nun wollen sie etwas tun, um Erleichterung zu finden. Die medizinsichen Indikationen reichen von Rückenschmerzen über Adipositas bis zu hohem Blutzdruck usw.
  • Typ 3 - Der Gewohnheitssportler:
    Diese Menschen haben erkannt, dass Sport als hervorragender Katalysator funktioniert, um den  Stress des Alltags abzubauen. Meistens machen sie schon lange und regelmässig Sport - oft über die Jahre verschiedenste Sportarten. Von ihnen höre ich oft aussagen wie "wenn ich mal eine Woche aussetze, fehlt mir etwas."
  • Typ 4 - Der Crack:
    Dieser Typus ist stark Ziel- und häufig auch Wettkampf-orientiert. Er hat sich ein bestimmtes Ziel vorgenommen und möchte dieses auf dem schnellsten Weg erreichen. Hindernisse auf diesem Weg werden, so sie sich nicht umgehen lassen, frontal angegangen. Besonders zu Beginn der Karriere stellt ein Rückschlag oft das komplette Ziel in Frage. Mögliche Ziele sind: Erreichen des Traumkörpers, ein bestimmter Grad im gewählten Sport oder Erfolge bei Wettkämpfen.



  • Typ Adept:
    Ebenfalls von einem konkreten Ziel beseelt, ist dieser Typus hauptsächlich an seiner eigenen Weiterentwicklung als Mensch und Sportler interessiert. Das Ziel ist häufig ein Zwischenschritt auf diesem Weg.




Es gibt sicherlich noch weitere Nuancen und diverse Mischformen dieser Typen, aber für den Zweck dieses Artikels sollte jeder Leser einen Kategorie finden können, in der er sich zur Zeit zugehörig fühlt. 

Aus der Beobachtung meiner beruflichen Praxis möchte ich diese Typen im Folgenden bezüglich ihrer Erfolgsaussichten diskutieren.

Die ersten beiden, der Kopfentscheider und der Patient haben nach meiner Erfahrung die geringsten Aussichten, langfristig erfolgreich zu trainieren. Beide versuchen durch ihre sportliche Aktivität einem körperlichen Misstand zu entkommen - die Aktivität selbst interessiert sie häufig nur bedingt. Der Patient hat eine etwas grössere Chance den Durchbruch zu schaffen, da er den stärkeren Leidensdruck hat. Trotzdem ist diese Motivation selten stark genug, um dem Zahn der Zeit zu widerstehen. Immer wieder gibt es aber die Kandidaten, die nach einiger Zeit Blut geleckt haben und zu einem der letzen drei Typen wechseln.

Der Gewohnheitssportler ist, wie der Name schon sagt, ein Gewohnheitstier. Er treibt Sport wegen dem unmittelbaren Effekt des Stressabbaus und ist somit nicht besonders gefährdet plötzlich damit aufzuhören. Allerdings sind seine Bemühungen wenig zielgerichtet, so dass eine Entwicklung nur langsam stattfindet.

Der Getriebene ist, wenn er die anfänglichen Hindernisse erfolgreich gemeistert hat, meistens recht erfolgreich. Seine Zielorientierung treibt ihn zu immer neuen Leistungen. Die Gefahr besteht bei ihm darin, dass ein Ziel sich als unerreichbar herausstellt - dass würde ihm jegliche Motivation nehmen. Außerdem neigt er dazu auf Kosten seiner Gesundheit Abkürzungen zu nehmen - der Einsatz von Doping wäre hier das Extrembeispiel.

Eine Art Kombination der letzen beiden Typen ist der Adept. Er wird von dem Bedürfnis sich als Sportler und Mensch weiter zu entwickeln getrieben. Aus dieser Kategorie kamen die Menschen, die mich selbst am stärksten beeinflussen und beeinflusst haben. Sie sind nicht in Gefahr wegen eines Fehlschlags demotiviert zu werden - jeder Erfahrung bringt einen zumindest als Mensch, wenn vielleicht auch nicht als Sportler, weiter. Jede Aktivität wird mit dem übergeordneten Ziel abgeglichen und somit die generelle Marschrichtung festgelegt. Welcher Weg am Ende beschritten wird, ist nicht so entscheidend - das übergeordnete Ziel  fungiert sozusagen als Navigationssystem. Auch wenn gelegentlich falsch abgebogen wird, am Ende steht immer das gleiche Ziel.

Nach meiner Erfahrung ist die letztere Motivation die mit den besten Erfolgsaussichten. Es ist nicht immer der schnellste Weg zum Erfolg, aber der sicherste.

Je nachdem in welchen Typus Du, lieber Leser, Dich eingeordnet hast, empfehle ich darum Deine eigenen Ziele zu hinterfragen und zu überlegen, was Dich inspirieren und Deine Leidenschaft wecken kann. Denn dabei findest Du Deinen persönlichen Weg, der Dich zu den Zielen Deiner Wünsche führt. Sei Dir im Klaren, dass Du kein Ziel erreichen kannst, indem Du von irgendwo oder vor irgendwas flüchtest.

In diesem Sinne wünsche ich eine gute Reise.
Montag, 26. November 2012

Get Up - your ass!

"If I had to limit myself to only one exercise it would be the Turkish Get Up"
- Gray Cook, Erfinder der FMS-Methode.

Der Get Up als Screen

Warum würde Gray Cook sich gerade diese Übung aussuchen, wenn er sich für eine entscheiden müsste? - Weil viel drin steckt und noch mehr dabei rauskommt. Zunächst einmal beinhaltet der Turkish Get Up praktisch alle fundamentalen Bewegungsmuster. Also werden alle für einen Athleten wichtigen Muster durch diese eine Übung trainiert. Im Umkehrschluss kann man den Get Up als Screen (also als Methode zur Selbstanalyse) nutzen - ähnlich wie die FMS-Methode. Wer einen Get Up mit vernünftigem Gewicht (Männer 50% - Frauen 25% des Körpergewichts) und sauberer Technik ausführen kann, darf sicher davon ausgehen, dass seine Grundbewegungsmuster solide sind. Als Screen wählen wir die Variante des Get Up mit der High Bridge.

Was ist der Get Up?

Der Turkish Get Up - einfach ausgedrückt eine Übung deren Ziel es ist, mit einem Gewicht auf dem gestrecken Arm aus dem Liegen aufzustehen. Über mehrere Positionen (die genaue Zahl schwankt je nach Variante) steht man mit dem Gewicht auf, wobei das Ziel ist ohne Schwung und ohne Korrekturen auszukommen.


Woher kommt der Get Up?

Der Get Up ist eine sehr alte Übung, deren Ursprünge im Nebel der Geschichte verschwimmen. Laut Überlieferung wurde er erstmals von türkischen Ringern praktiziert. Die Sage geht, dass Anfänger erst mit dem Training beginnen, wenn sie in der Lage waren, mit Ihrem eigenen Körpergewicht in der Hand aufzustehen. Der Bewegungsablauf des Get Up kann, leicht abgewandelt, dazu verwendet werden, sich aus der sogenannten seitlichen Kontrolle zu befreien - dabei liegt der Verteidiger in Rückenlage und der Angreifer versucht, von der Seite kommens, den Oberkörper des Gegners mit seinem Körpergewicht auf dem Boden zu halten.

Varianten des Turkish Get Up:

>> RKC/SFG Get Up


>> CK-FMS Get Up mit High Bridge



>> Bottom Up - Get Up





Warum solltest Du den Get Up trainieren?


Der Get Up bietet Dir, abgesehen davon, dass er Deine fundamentalen Bewegungsmuster verbessert, noch andere Vorteile. Pavel sagt 'wenn Du eine Kettlebell drücken möchtest, mach Get Up damit' - früher oder später klappt dann auch der Military Press. Der Get Up lässt sich mit leichten bis moderaten Gewichten gut als Warm Up einsetzen. Mit schwereren Kugeln ist es ein sehr ernst zu nehmendes Ganzkörper-Kraft-Training.

Wie solltest Du den Get Up trainieren?

Der Get Up ist eine Übung, die sich nicht dafür eignet, grosse Wiederholungszahlen runter zu reißen. Qualität ist hier das Stichwort. Pavel's Motto "Wenn eine Übung leicher wird, wenn man sie schnell macht, machen wir sie eben langsam!" trifft auf den Get Up 100%ig zu. Ein schneller und schlampig ausgeführter Get Up ist keine besondere Kunst - langsam und exakt ist die Devise.
Mache darum bitte nicht den Fehler, den Get Up auf Zeit auszuführen - das bringt nichts und versaut Dir Deine Technik. Wenn es für Dein Workout unumgänglich ist, mit einem Zeitgeber zu arbeiten, versuche doch zum Beispiel einmal in einem zehn Minuten Interval so wenige Get Up's wie möglich zu machen - ohne Pausen natürlich ;-)



Mittwoch, 14. November 2012

Funktionales Training ist...

....wenn Er Tae Kwon Do lernt, um Sie beschützen zu können. :-)
Paul ist einer meiner fleißigsten Schüler!

Das Prädikat "funktional" ist zur Zeit fast überall zu finden, wo es um Training geht. Wie alles, was hip ist und was deswegen jeder mitmachen will, wird es häufig missvertanden. Anhand von zwei Youtube Videos möchte ich beispielhaft erläutern, was es denn eigentlich bedeutet funktional zu trainieren.

Der "Funktionalitäts"-Junkie


Spannende Dinge geschehen, um Training funktionaler zu machen:


Lasst uns doch mal kurz darüber sprechen, was der Gute hier anstellt. Das schwarze Dingens, das er hier in der Hand hält, nennt sich Vipr (ich weiss nicht genau wie man das ausspricht) und ist eine der neuesten, heissesten Entwicklungen auf dem Fitnessmarkt.
Es ist vermutlich den Baumstämmen der Higlandgamer nachempfunden - und, wie man sieht, gibt es viele lustige Übungen, die man damit anstellen kann. Manche der Übungen, die der gute Mann hier vorführt, haben einen "funktionalen Kern" - damit will ich sagen, dass sie funktionale Bewegungsmuster nachempfinden. Schaufeln ist ein sehr funktionales Muster - wenn Du ein gutes Fundament an Kraft hast und eine Wirbelsäule, die die Rotation verträgt - allerdings ist das Belastungsmuster mit dem Gummirohr leider ein komplett anderes, als mit einen echten Schaufel und echtem Sand.
Um seinem Training noch ein kleines Sahnehäubchen aufzusetzen, stellt unser Protagonist sich auf die beiden Bosu-Bälle - Ist das einen gute Idee? Mal überlegen: Die Bosus nehmen ihm jeden soliden Kontakt zum Untergrund und er versucht in dieser Situation Kraft auf seinen Vipr zu übertragen - vielleicht ist es gut, dass das gar nicht gelingen kann.

Mein Tae Kwon Do Meister würde vermutlich sagen: 'LIEBER NOCHMAL NACHDENKEN!'

Dieses Trainings-Programm wird vermutlich über kurz oder lang mit einem gebrochen oder verstauchten Knöchel und einigen Wochen / Monaten Reha enden. Selbst wenn kein Unfall ihn zum Aufhören zwingt, ist es unwahrscheinlich, dass er durch dieses Training insgesamt leistungsfähiger wird - er kann einfach unter diesen Umständen nicht intensiv genug trainieren, um seinen Körper dazu zu motivieren Leistung aufzubauen.

Die Artistin




Dieses zweite Video hat Youtube erstaunlicherweise in der "ähnliche Videos" Sektion des ersten angezeigt.
Wie Youtube darauf kommt ist mir ein Rätsel. Zunächst einmal ist diese Frau Weltspitze, wenn es 30 Leute weltweit gibt, die das so nachmachen können, ist es vermutlich viel. Könnten wir sie fragen würde sie vermutlich nicht davon sprechen funktional zu trainieren - sie übt einfach.
Lasst uns überlegen, was sie mit dieser Übungssession alles trainiert:

  • Greiffkraft - sie hält ihr komplettes Körpergewicht mir einer Hand - vermutlich könnte sie einem gestandenen Mann die Finger brechen ohne dabei eine Miene zu verziehen.
  • Aktive Flexibilität - sie zeigt eine aktive Flexibilität vom anderen Stern.
  • Körperspannung - sie ist während der gesamten Sequenz unter Anspannung - wäre es anders würde sie runterfallen.
  • Kraft - der einarmige Press in den Handstand ist eine Leistung, die sogar unsere RKC Beast Tamer in den Schatten stellt - sie zeigt ihn auf beiden Seiten.
  • Vollständige Kontrolle über die Situation - es sieht leicht aus - sie geht während dem Training nicht an ihre Grenzen.
Hier ist ein Profi am Werk - vermutlich ist sie Zirkusartistin. Sie trainiert kontrolliert und ohne sichtliche Mühe. Auf diese Weise wird Sie langfristig zwangsläufig leistungsfähiger - das Verletzungsrisiko ist in diesem Bereich minimal. Wir können gespannt auf das Video von nächsten Jahr warten.

Mein Fazit

Funktionales Training hat nichts mit dem Training selbst zu tun, sondern beschreibt dessen Ergebnis. Wenn ein Trainingsprotokoll dazu führt, dass sich ein Transfereffekt zu möglichst vielen anderen, nicht direkt geübten Disziplinen einstellt, dann nennt man das funktional. Fehlt dieser Transfereffekt - übe ich einfach eine bestimmte isolierte Fertigkeit.
Durch seine Bemühungen sein Training besonders funktional aussehen zu lassen, hat unser "Funktionalitäts"-Junkie eine Situation geschaffen, die so spezifisch ist, dass er, falls er unverletzt bleibt, sicher keinen Transfereffekt bemerken wird.
Das Training unsere Artistin dagegen obwohl, hoch spezialisert, macht sie auch in anderen "Disziplinen" zu einer beachtlichen Athletin. Würde sie die Körperkraft, die sie in diesem Video an den Tag legt zum Beispiel an herkömmlichen Hanteln testen, würde sie viele von uns ziemlich alt aussehen lassen.

Freitag, 2. November 2012

Kettlebell Training - wie anfangen und wie weitermachen.

Als alter Kämpfer hat mir am Kettlebell Training besonders imponiert, dass es im Grunde, wie die meisten Kampfssportarten, eine Zen-Sportart ist. Damit meine ich, dass es dabei weniger darum geht, Leistung zu erbringen und möglichst komplexe Techniken zu üben, sondern die fundamentalen Techniken zu perfektionieren.

"Kettlebell is the martial art of weightlifting." - unbekannter Kettlebell Instruktor
Natürlich verliert man diesen Zen-Charakter bei einem harten Workout schon mal aus den Augen, besonders wenn nicht so viel Trainingserfahrung in den Büchern steht - aber da ist er immer.

Danke an Kai-Uwe von Kettlebell Leipzig


Wie beginnt man mit einem Kampfsport? 

  1. Man suche sich einen Lehrer.
    Hier ist Sorgfalt gefragt: Als Anfänger ist es natürlich schwierig die technischen Qualitäten eines Kampfsportlehrers zu beurteilen. Was aber jeder beurteilen kann, der auf seinen Bauch hört, ist was für ein Mensch sein gegenüber ist. Alle Meister, die ich bisher hatte und die diese Bezeichnung auch verdient haben, waren sehr höfliche und bescheidene Menschen. Gute Lehrer begreifen sich selbst immer als Schüler - sie hören nie auf zu lernen. Wer sich selbst als Meister sieht, entwickelt sich nicht mehr weiter. Und schau Dir seine Schüler an - wie verhalten sie sich untereinander, dir gegenüber, dem Meister gegenüber.
  2. Man tut, was der Lehrer sagt.
    Dies ist der Grund warum die Auswahl des Meisters so erfolgskritisch ist - als Schüler musst Du die Verantwortung abgeben, um über Dich selbst hinauswachsen zu können. In der ursprünglichen Karate Kid Version, fordert Mister Myagi seinen Schüler auf, erst einmal sein Auto zu polieren und den Gartenzaun zu streichen - später stellt sich heraus, dass dies dazu diente, Bewegungsmuster zu üben und die Hände und Unterarme zu kräftigen. Dies ist natürlich die Hollywood Idee von Kampfsport Training, aber änhliche Situationen kommen immer wieder vor. 
  3. Man versucht das Erlernte zu perfektionieren.
    Hier kommt endgültig der Zen-Charakter zum Tragen. Perfektion ist selbstverständlich ein Ideal, das nie erreicht werden kann - aber gerade darum ist es das Ziel, das sich ein Leben lang verfolgen lässt. Wer danach strebt, einen Aspekt seines Lebens zu perfektionieren, wird zwangsläufig auch in anderen Bereichen dazu lernen. Es ist nicht wichtig alles richtig zu machen - aber wenn du es jeden Tag versuchst, wirst Du zwangsläufig erfolgreich sein.

Was ist also der richtige Weg mit dem Kettlebell Training zu beginnen? 

Nun aber genug der philosopischen Vorreden - Für einen erfolgreichen start ins Kettlebell Training gilt: 
  • Finde einen qualifizierten Lehrer.
  • Lerne einige wenige Techniken. Swing und Turkish Get Up haben sich für den Einstieg bewährt. Zum Beispiel in meinem nächsten Workshop.
  • Übe diese Techniken exclusiv, bis Du die folgenden Voraussetzungen mit sauberer Technik erfüllen kannst:
    Herren: - TGU 24 kg links und rechts
                  - Swing 24 kg 150 Wiederholungen in 5 Minuten
    Damen: - wie oben nur mit 12 kg

Wie geht es dann weiter?

Wenn Du die oben beschriebenen Anforderungen sicher und mit sauberer Technik erfüllen kannst, dann kannst Du beginnen, neue Übungen dazu zu nehmen. Idealerweise nimmst Du dafür ebenfalls die Hilfe eines Lehrers in Anspruch. Lerne nicht zu viele Übungen auf einmal - perfektionieren jede neue Übung so weit, dass Du sie sicher beherrscht. Es braucht etwa 10000 Wiederholungen, um eine neue Fertigkeit soweit zu verfestigen, dass sie autonom, also ohne Steuerung durch das Bewusstsein, ausgeführt wird. Es müssen natürlich 10000 saubere Wiederholungen sein. Diese Zahl kannst Du als Richtwert benutzen, was nicht heißen soll, dass Du von jeder neuen Übung zehntausend Wiederholungen runterreißen sollst, bevor Du die nächste lernst.
Bei meinem letzen USA Aufenthalt hatte ich die Gelegenheit mich mit Michael A. Krivka zu unterhalten. Michael ist ein RKC der ersten Stunde und er hat mir erzählt, dass bei den ersten Zertifizierungs-Workshops bis zu 60 verschiedene Übungen gelehrt wurden - diese Zahl ist mittlerweile auf 6 geschrumpft. Dafür werden diese 6 Übungen jetzt um so detaillierter gelehrt und geübt.

Wohin führt der Weg?

Wer die RKC Big Six zu beherrschen gelernt hat - Pavel definiert Beherrschung in seinem 'Rite of Passage' als 200 24 kg Snatches in 10 Minuten und ein strikter Military Press mit halbem Körpergewicht - kann sich aufmachen die wunderbare Welt des Kettlebell Trainings weiter zu erkunden oder diese solide athletische Grundlage dafür nutzen um in anderen Bereiche zu brillieren.

"Du kannst werden was immer Du willst. Ein Kämpfer, ein Athlet. Ein/e harte/r Man/Frau bereit mit allem fertig zu werden, was das Leben dir vor die Füsse wirft. Aber vorher musst Du stark sein."
Ein schönes Beispiel wohin man sein Kettlebell Training bringen kann seht ihr in dem Video unten. Aleks Salkin zeigt hier das Jonglieren mit der Kettlebell. Bitte beachtet, dass er auch beim Jonglieren alle Kraft aus der Hüfte holt (Hip Hinge).




Freitag, 26. Oktober 2012

Der Swing - die ultimative Übung

Als ich letztes Jahr zusammen mit Robert Rimoczi in St. Paul, Minnesota den CK-FMS Workshop besucht habe, wurde Brett Jones, Master RKC und Mitentwickler der FMS Methode, von einem Teilnehmer gefragt, wofür er denn gerade trainieren - Seine Antwort hat mir seitdem einige Einsichten eröffnet, die ich in diesem Artikel mit Euch teilen will.
Seine Antwort war
"I am currently working on improving my Kettlebell Swing" -Brett Jones, May 2011
(Ich arbeite gerade daran meinen Kettlebell Swing zu verbessern.)

weiterlesen....
Samstag, 20. Oktober 2012

Die Essenz der Kraft


Pavel Tsatsouline hat ein besonderes Talent: er ist wie kaum ein Anderer in der Lage komplexe Zusammenhänge so zu erklären, dass auch Flachnasen wie ich es verstehen können. Sein Thema ist Kraft und der komplexe Prozess, der uns kräftig macht - namentlich Krafttraining.

Wer sich in einer gut sortierten Buchhandlung in der Sportabteilung einmal das Regal zum Thema anschaut, wird schnell erkennen, dass es darüber scheinbar jede Menge zu sagen gibt.

Auch in einem normalen Fittnessstudio muss man zu dem Schluss kommen, dass es wohl recht kompliziert sein muss, unseren Körper zu trainineren - sonst würde es ja nicht so viele verschiedene Geräte brauchen. Und doch ist der reelle Kaftzuwachs bei vielen Trainierenden nach den ersten 6 Monaten - in denen Du sogar kräftiger wirst, wenn Du nur regelmässig über Training nachdenkst (kein Witz) - eher unauffällig.

Der Naked Warrior Workshop letztes Wochenende stand unter dem Motto "One Mind - any Weapon" - Damit will Pavel klar machen, dass die Prinzipien, die dem Training zu grunde liegen, sich nicht ändern, nur weil Du ein anderes Werkzeug benutzt. Ob Langhantel, Kettlebell oder, wie letztes Wochenende, nur das Gewicht des eigenen Körpers, immer sind es die gleichen Faktoren die ein effektives und gesundes Training ausmachen - oder eben nicht.




Über welche Prinzipien sprechen wir? 

  • Kraft ist die Basis - egal welchen Sport Du ausübst, Maximalkraft ist das Fundament Deiner Leistungsfähigkeit. Ob Du Marathonläufer, Kampfsportler, Fussballspieler oder Gewichtheber bist, Krafttraining ist der gemeinsame Nenner von dem jede Sportart profitiert. Sogar bei reinen Ausdauersportlern, wie Radfahrern oder Langstreckenläufern lassen sich durch sinnvoll gestaltetes Krafttraining Leistungssteigerungen beeindruckende erzielen (Keine Bizeps Curls).
  • Der Körper ist eine Einheit - unser Körper ist von Natur aus darauf ausgelegt, als Einheit zu funktionieren. Der Grund dafür ist, dass es im wirklichen Leben praktisch nie Situationen gib, in denen einzelne Muskeln isoliert arbeiten. Schon der Aufwand, den man betreiben muss, um zu Trainingszwecken einzelne Muskeln isolieren zu können, sollte diese Aussage belegen. 
  • Trainieren heisst üben nicht schwitzen - Kraft auszuüben ist eine Fertigkeit wie jede andere - Wer eine Fertigkeit übt tut das nicht mit 100% Intensität. Als Du Deinen Führerschein gemacht hast, bist Du auch langsam gefahren. Das soll nicht heissen, dass Du im Training nicht ins Schwitzen geraten sollst - es ist nur nicht das Ziel des Spiels. Bewegungsabläufe präzise einzuüben, um diese mit immer grösserem Widerstand sauber ausführen zu können ist es. Gegen ein bisschen Blut, Schweiss und Tränen auf dem Weg ist nichts auszusetzen - solange Du Dein Ziel nicht aus dem Auge verlierst.
  • Konsistenz führt zum Erfolg - Das beste Programm der Welt, mit dem besten Trainer kann Dich nicht nachhaltig stärker machen, wenn Du nicht regelmässig übst. Das einzelne Workout ist unwichtig - die Summe Deiner Trainingseinheiten ist es, die eine physiologische Veränderung erzielen. Die Wirksamkeit von Programmen wie Pavel's 'Grease the Groove', bei denen Du über den Tag verteilt buchstäblich nur ein paar Übungen machst, ohne dabei jemals in Schweiss auszubrechen, belegen das.

Wie kannst Du diese Erkenntnisse für Dein Training anwenden?

  1. Hebe schwere Dinge - z.B. Deinen eigenen Körper.
  2. Lerne die richtige Technik und übe sie.
  3. Übe nie mit Deinem Maximalgewicht.
  4. Mach es täglich - mindestens aber reglmässig mehrmals die Woche.
So einfach kann das Leben sein ;-)
Pavel's Naked Warrior Programm ist ein perfektes Beispiel für die Anwendung dieser Prinzipien. Hier lernst Du, wie Du Deinen Körper als effektives Trainingsgerät mit variablem Widerstand einsetzen kannst.

Ich habe für Dich einen Workshop zusammengestellt, in dem ich Pavel's Geheimniss mit Dir teilen werde.



Freitag, 12. Oktober 2012

Fett weg? - frag Tracy



Für körperlich wenig aktive Menschen gibt es einen einfachen (aber nicht leichten) Weg schnell Körperfett abzubauen:
  • anfangen sich regelmäßig zu bewegen und 
  • auf die Ernährung achten.
Für sportlich sehr aktive Menschen, wie mich, ist es häufig etwas schwieriger, da eine der Stellschrauben weg fällt und damit der anderen eine grössere Bedeutung zukommt. Den letzten 5 kg beizukommen ist häufig schwieriger als den ersten 10 kg. 

Es war immer ein bisschen frustrierend für mich, dass trotz regelmäßigem und intensiven Trainings doch immer etwas zu viel "Isolationsmaterial" an bestimmten stellen hing. Außerdem - man glaubt es kaum - empfindet auch ein 90 kg Mann 5 kg tote Masse bei einigen Aktivitäten als störend.

Ich habe Tracy auf meinem ersten RKC Workshop in Ungarn kennengelernt, wo ihr Mann Rif (Mark Reifkind) sie mit den Worten vorstellte, dass sie vermutlich die meisten Swings und Snatches von allen Anwesenden auf dem Buckel habe. Auf einem RKC Workshop - mit Pavel, Peter Lakatos, damals noch Kenneth Jay und über 80 weiterer Kettlebell-Enthusiasten - ist das eine recht gewagte Aussage.

Tracy heute


Tracy Reifkind hat es geschafft 100 Pfund (ca. 45 kg) zu verlieren. Was hat sie gemacht?
Swings - viele Swings. Und die richtige Ernährung.

Tracy's Sinister Swings

Heute sind Tracy's Workouts legendär für deren schieren Umfang. 800 Swings gelten noch als Warm Up. Ein Workout, das sie kürzlich gepostet hat, nennt sich "Sinister Swings" - Es funktioniert so:
Man nehme eine Kettlebell mit der Du 20 Swings schaffst - mir der Du diese 20 Swings aber nicht gerne machst. Ausserdem brauchst Du einen Gym Boss Timer, den Du auf 4 Intervalle á 30 Sekunden stellst.
Und schon kann es losgehen:

  • Interval 1: 5 Swings (gähn)
  • Interval 2: 10 Swings (naja)
  • Interval 3: 15 Swings (hoppla)
  • Interval 4: 20 Swings (uff)
  • Pause bis Du wieder Luft bekommst und dann noch 4 mal.
Versuch es mal - das weckt Dich morgens auf. Für Tracy's Verhältnisse sind diese 250 Swings eher ein Warm Up, aber es ist ein echt nettes Workout. In Ihrem Blog gibt es noch mehr von der Art.


Tracy's Buch

In Ihrem Buch "The Swing" hat Tracy erklärt, wie Sie es geschafft hat, soviel Gewicht zu verlieren und zu halten. Wie man am Titel schon erahnen kann, hat Sie viele Swings gemacht - allerdings mit einer einfachen und für jeden zugänglichen "Zero to Hero"-Progression. Dieser Teil war für mich nett zu lesen, aber noch kein Grund, Euch das Buch zu empfehlen.

Danke Tracy - endlich sind meine überschüssigen Pfunde weg!

Die zweite Hälfte des Buches hat es dann in sich: Hier beschreibt Tracy wie sie ihre Ernährung umgestellt hat um dieses erstaunliche Ergebnis zu erreichen.
Dieser Teil war es dann auch, der mir die entscheidenden Infos geliefert hat, um endlich die paar überschüssigen Kilos los zu werden, die sich trotz vieler Stunden Training in der Woche einfach nicht verabschieden wollten:

Blau: Lean Body Mass; Orange: Gewicht absolut


Die obere Grafik sieht nicht sehr spektakulär aus; das Ergebnis meines dreimonatigen Selbstexperiments sieht man erst, wenn man sich die Körperfett Werte anschaut:


Lila: Körperfettanteil in %; Blau: Körperfett in Kilo


Besonders die letzte Grafik zeigt, dass ich schon länger nach einem Weg suche, ein paar Kilo los zu werden. Ich habe mich auch in der Vergangenheit intensiv mit Ernährung beschäftigt und glaube darum bereits einiges über Ernährung zu wissen. Warum hat es dann so lange gedauert, bis ich es geschafft habe?

Ich bin nicht bereit Diät zu machen!

Ich will eine Ernährungskonzept, das sich an mein Leben anpassen lässt ohne es zu bestimmen. Ich möchte, dass meine Ernährung meinen Vorlieben und Abneigungen Rechnung trägt (Und wenn sie das gesündeste Lebensmittel der Welt wären, können mir Auberginen doch gestohlen beleiben - und Ja, ich steh auf Cola). Jeder Versuch gegen diesen Grundsatz zu handeln hat, wenn überhaupt, nur einen kurzfristigen Erfolg gebracht.

Tracy's Ernährungsplan

Tracys Ideen zu Thema Ernährung sind genau so einfach wie genial:

  • Gemüse zuerst - bei jeder Mahlzeit, die Du planst, frage Dich zuerst welches Gemüse Du essen willst. Gemüse wird von der ungeliebten Beilage zum Hauptbestandteil.
  • Bei allem was kein Gemüse ist: pass genau auf und iss nie mehr als Du brauchst.
  • Meide Kohlehydrate - besonders die Kurzkettigen (Zucker).
  • Wiege Dich täglich.
  • Führe ein Ernährungstagebuch.
  • Sorge dafür, dass es in Deinem Tagesablauf eine Zeit gibt, in der ein Kaloriendefizit herrscht.
Manche Teile habe ich in meine Ernährung 1:1 integriert - andere nur zeitweise. Das Ergebnis seht Ihr oben.


Mehr verrate ich nicht - das kann Tracy euch besser erklären ;-)




Samstag, 6. Oktober 2012

Naked Warrior Workshop am 11. November

Meistere die universellen Prinzipien der Kraft.

Lerne, wie Du sofort stärker werden kannst - egal in welchem Sport.



  • Du willst sagenhaft stark werden ohne tonnenweise Eisen zu bewegen?

  • Du willst Deine relative Kraft maximieren - also kräftiger werden ohne Gewicht zuzunehmen?

  • Du willst auf natürliche Weise Dein optimales Körpergewicht finden?

  • Du willst immer und überall trainieren?



In diesem Workshop gebe ich das Wissen, dass ich den letzen beiden Jahren von Leuten wie Pavel Tsatsouline, Mark Reifkind und Max Shank gelernt habe, in komprimierter Form an Dich weiter.

An diesem Tag lernst Du: 


  • Die 7 Schlüsselprinzipien der Kraft

  • Die drei Bodyweight-Power-Lifts:


                   Die Ein-Arm-/Ein-Bein-Liegestütze
                   Die Pistol
                   Der Front Lever

  • ...und ein erprobtes System kleiner Schritte, um diese Übungen zu meistern

  • Weitere Übungen wie Brücke, Handstand, vertikale Liegestütze

  • Bauchmuskelübungen, die wirklich reinhauen (nein, keine Crunches)

  • Krafttechniken, die Dich sofort bis zu 50% stärker machen

  • 5 Erfolgsfaktoren für Deinen Trainingsaufbau 

  • Kombinationsmöglichkeiten von Eigengewichtsübunge mit Kettlebell oder anderem Krafttraining

  • Die Wahrheit über isometrische Übungen und worauf Du achten musst, wenn Du sie effektiv einsetzen willst


Die Ein-Arm / Ein-Bein Liegestütze



Wann? Am 11.11.2012 um 9:30 Uhr ca. 8 Stunden
Wo?  Bei uns im Kettlebell Studio Gilching
Wieviel? 159 € (RKC's und HKC's 139 €)

Trag Dich gleich ein! - die Plätze sind limitiert.
Sonntag, 30. September 2012

Der Weg zu Deinem nächsten Press PR

Der Countdown ist gestartet: Am 13. und 14. Oktober findet der erste Naked Warrior Certification Workshop von Pavel Tsatsouline statt. Um dabei zu sein werde ich wiedermal einen Hopser über den grossen Teich machen. In zwei Jet-lag geschwängerten Tagen wird Pavel mir seine Sichtweise zum Training mit dem eigenen Körpergewicht vermitteln und ich bekomme hoffentlich die Lizenz dieses Wissen weiter zu vermitteln.


Military Press mit 40 kg

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Sonntag, 23. September 2012

Am 22.9. war Enter the Kettlebell Workshop in Gilching

Angefangen haben wir diesmal schon um 11:00 Uhr vormittags mit einem FMS Gruppen Screening - die 5 Teilnehmer wurden von mir analysiert und bekamen als Hausaufgaben ihre Level 1 Korrekturübungen. Damit waren sie perfekt aufgestellt für ihre erste Begegnung mit der Kettlebell am Nachmittag.



Müde aber glücklich - 11 frischgebackene Kettlebeller
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Donnerstag, 13. September 2012

Der RKC-Snatch Test und wie man ihn besteht

Mit ein Grund, warum die RKC Workshops so gefürchtet werden, ist der RKC-Snatch Test. In 5 Minuten 100 Snatches mit einer 24 kg Kettlebell (Frauen meist mit 12 kg) ist eine Leistung, die nicht jeder vom Fleck weg schafft - dazu braucht es eine ordentliche körperliche Leistungsfähigkeit, eine solide Technik und einen starken Geist. Es ist aber auch bei weitem nicht unmöglich, wenn man mit der richtigen Einstellung und Vorbereitung an die Sache ran geht.

Zu nächst einmal zu Sinn und Unsinn des Tests an sich: Für einen untrainierten und ungeübten Menschen ist schon ein einziger Snatch eine nicht ungefährliche Sache. Eine 24 kg Kettlebell schlägt nach 2 Meter freiem Fall mit etwa 400 kg im Boden ein - da wirken also ziemliche Kräfte.



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Dienstag, 4. September 2012

Krafttraining ohne Geräte - geht das?



Das Training mit dem eigenen Körpergewicht hat bei vielen Kraftsportlern den Ruf nur als Aufwärmtraining zu taugen. Liegestützen, Kniebeugen und Crunches sind zu leicht, um Kraftzuwachs oder sogar Muskelwachstum auszulösen, ist eine weit verbreitete Ansicht.
Solche Aussagen zaubern ein böses kleines Lächeln auf mein Gesicht...

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Dienstag, 28. August 2012

Was ist eigentlich Hardstyle-Kettlebell...


  • Was bedeutet eigentlich Hardstyle-Kettlebell? 
  • Was unterscheidet  Hardstyle-Kettlebell  von anderen Trainer / Organisationen? 
  • Ist es nur dass wir gerne mit der Kettlebell trainieren? 
  • Worin liegt dann die Unterscheidung zu anderen Trainingssystemen? 

Fragen über Fragen, die ich im Schatten der dunklen Wolken, die derzeit über unsere Gemeinschaft ziehen, näher erörtern will.

Hardstyle-Kettlebell  wurde von Pavel Tsatsouline, einem aus Russland stammenden ehemaligen Ausbilder für Sondereinheiten bekannt gemacht. Bei dieser besondern Form des Kettlebell Trainings wird der traditionelle russische Kettlebell-Sport nach den Prinzipien des besonders hart geltenden Kyokushin Karatestils ausgeübt, um den Trainingsreiz zu maximieren.

von Links: Alex Fischer RKC, Gregory Berryman RKC, Florian Kiendl  RKC II, Pavel Tsatsouline Chief Instruktor, Andrea Du Cane Master RKC, Robert Rimoczi RKC II, Kai-Uwe Schulze RKC
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Sonntag, 19. August 2012

RKC Fundamentals für Schweizer Polizei


Die Gruppe vom Freitag (Gesichter maskiert)
Robert Rimoczi und ich haben uns am Donnerstag auf den Weg nach Hitzkirch gemacht. Das liegt 40 km hinter Zürich und ist der Standort der Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch (IPH).

Wir waren eingeladen, zwei Gruppen von Polizei-Einsatzkräften und Ausbildern der IPH unser Trainingskonzept näher zubringen.



Dienstag, 14. August 2012

Warum ich trainiere - Teil 2

Im letzten Teil habe ich die nach meiner Meinung wichtigsten Faktoren für langfristigen Trainingserfolg aufgelistet und erklärt warum es wichtig ist eine Sportart nicht nur auszuprobieren, sondern mit dem Vorsatz zu beginnen diesen langfristig auszuüben.
Heute möchte ich zwei weitere wichtige Faktoren näher erläutern:



  1. Der Lehrer
  2. Mache Training zu einer Gewohnheit
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Dienstag, 7. August 2012

Deutschland hat jetzt seinen zweiten RKC Level II Instruktoren

Letzte Woche habe ich es endlich geschafft meinen Press nachzuliefern! Mein Video (s. unten) wurde von meinem Teamleiter Fabio Zonin Senior RKC  akzeptiert.

Somit bin ich nach Robert Rimoczi der zweite Deutsche RKC II Instruktor ;-) Yippee!



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Mittwoch, 1. August 2012

Warum ich trainiere - Teil 1


Als hauptberuflicher Tae Kwon Do Trainer und einer von wenigen RKC Instruktoren in Deutschland, wird es wohl niemanden wundern, dass ich regelmässig trainiere. Aber warum habe ich überhaupt mit Tae Kwon Do angefangen? Was hat mich dazu bewogen einen gut bezahlten IT-Freelancer Job aufzugeben und ein Tae Kwon Do Studio zu eröffnen. Oder warum verbringe ich jede Woche mehrere Stunden damit, mich zusätzlich zu meinen 14 Tae Kwon Do Stunden noch im Umgang mit Kettlebells zu üben?



Mittwoch, 25. Juli 2012

Work your weakness


Gray Cook’s FMS (Functional Movement Screen) ist fies! Große, kräftige und sportlich aktive Männer bekommen einen verschreckten Gesichtsausdruck, wenn sie ihre FMS Korrekturübungen zum ersten mal ausprobieren. „Kann ich nicht lieber ein paar Swings machen?“ fragen sie dann mit flehendem Gesichtsausdruck... warum ist das so?
Dienstag, 17. Juli 2012

Die neue Dragondoor Naked Warrior Certification

Dragondoor hat aus seinem Bodyweight Workshop die Naked Warrior Zertifizierung gemacht. Als Teilnehmer des letztjährigen Workshops darf ich diese zu einem günstigen Preis besuchen.

Wenn man die Kursausschreibung liest, dürfte das Thema im Großen und Ganzen gleich geblieben sein. Im Wesentlichen geht es um dieselben Übungen, auch wenn besondere Schmankerl, wie die ein Arm- ein Bein- Liegestütze dazugekommen sind. Da wird es mir wohl nicht erspart bleiben, auch dieses Jahr wieder nach Minneapolis zu fliegen.

Montag, 9. Juli 2012

RKC II - Ein Erlebnis


Seit drei Wochen bin ich jetzt wieder zu Hause und langsam hat sich das Erlebnis gesetzt. Der RKC II war mein insgesamt vierter Dragondoor Workshop. Der erste war der allseits gefürchtete RKC, dank meiner hervorragend Vorbereitung durch Robert Rimoczi (RKC II), konnte ich trotz der sprichwörtlichen Intensität dieser drei Tage eine unglaubliche Menge an Informationen mit nach Hause nehmen. Das war 2010. Im Frühjahr 2011 flog ich nach Minneapolis zum CK-FMS mit Gray Cook und Brett Jones. Endgültig angefixt, konnte ich es mir nicht verkneifen im Oktober 2011 noch einmal nach Minneapolis zu fliegen - für den ersten Bodyweight Workshop mit Pavel, Mark Reifkind und Max Shank.
Am 15. Juni dieses Jahres fand ich mich dann wieder auf einem Dragondoor Workshop - diesmal der legendäre RKC II. Von den anderen beiden exklusiven RKC Kursen, kannte ich bereits die im Vergleich zum ersten Workshop etwas gelöstere Atmosphäre. Wer beim RKC Instruktor Kurs die Bereitschaft, hart an sich selbst zu arbeiten gezeigt hat, muss das in den folgenden Kursen nicht mehr in diesem Maße tun. Was nicht heißen soll, dass die Workshops einfach wären oder man nicht tiefgreifende Kenntnisse der jeweiligen Kursthemen unter Beweis stellen müsste.
Ich bin jedes Mal überrascht, wie es gelingen kann, in nur drei Tagen eine solche Menge an Wissen und vor allem ein so tiefgreifendes Verständnis zu vermitteln. Ich habe in jedem Workshop (außer dem theorielastigen CK-FMS) eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt - trotz der Müdigkeit, die bei einem 3 × 8 h Sportworkshop auch mit bester Vorbereitung nicht vermeidbar ist.


Samstag, 30. Juni 2012

Das Leben in einer materiellen Welt

Jeden Tag unseres Lebens müssen wir uns mit der Materie um uns auseinandersetzten. Wir heben Dinge, wir tragen Dinge, wir interagieren, wir bewegen unseren Körper im Raum. Für die meisten von uns ist das glücklicherweise keine besondere Herausforderung. Je älter wir werden, umso größer werden die Hürden, die wir täglich bewältigen müssen. Schon Menschen in meinem Alter (ich bin 39) merken oft, dass nicht mehr alles so einfach geht, wie sie es in ihrer Jugend gewöhnt waren. Das ist schade, denn das ganze physische Potenzial unseres Körpers auszuschöpfen dauert Jahrzehnte. Marathonläufer erreichen erst in den späten Dreißiger ihre größte Leistungsfähigkeit, Kraftsportler sogar oft noch später. In den Kampfsportarten in denen sehr viele Fertigkeiten geübt werden, ist ebenfalls eine lebenslange Übung nötig, um wirklich gut zu werden.

Warum gelingt es so vielen von unseren Zeitgenossen nicht, ihr physisches Potenzial auch nur näherungsweise zu erreichen?

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Pawels Buch auf Deutsch

Enter The Kettlebell! Das orig. Dragon Door Buch in DEUTSCH
Übersetzung von mir persönlich überarbeitet.


Enter The Kettlebell! Das orig. Dragon Door Buch in DEUTSCH



Easy Strength von Pavel und Dan John




The RKC Book of Strength and Conditioning

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